Krieg: Medienkonsum, Traumata, Ängste
Viele Kinder und Jugendliche haben direkten oder indirekten familiären Kontakt zu Personen, welche einen Krieg selbst miterlebt haben. Dazu kommt die mediale Präsenz von ungefiltertem Bildmaterial zu allen Konflikten der Welt. Während es ab den 1990ern Standard wurde, Kriege wie jene im Irak praktisch in Echtzeit über das Fernsehen zu übertragen, beschleunigt das TikTok-Zeitalter diese Entwicklung noch mehr. Vor allem Inhalte aus dem Ukraine-Krieg sind in den Social-Media-Feeds vieler Jugendlicher in der Schweiz sehr präsent. Die Inhalte sind brutal, nicht immer journalistisch eingeordnet und Fake News wechseln sich mit Tatsachen ab. Altersbeschränkungen werden auf sozialen Medien so gut wie nicht eingehalten.
Auch wenn in der Schweiz das Thema Krieg – zumindest bis Februar 2022 – weit weg schien, leben wir in einer Immigrationsgesellschaft. Krieg als Teil der Familiengeschichte ist bei Vielen die Realität. Folgendes wird in dieser Weiterbildung behandelt:
- Wie zeigt sich eine Traumatisierung?
- Wie wird eine Traumatisierung behandelt?
- Wie können sich Fachpersonen den Ängsten und Traumata von Jugendlichen annehmen?
- Sei es ausgelöst durch Medienkonsum oder aufgrund der eigenen Familiengeschicht: Was gilt es zu beachten?
- In welchen Situationen sind Gespräche über Krieg und Gewalt gegenüber der Zivilbevölkerung (inkl. Gewalt gegenüber besonders vulnerablen Gruppen) möglich?
- Wie können Retraumatisierungen verhindert werden?
- Wie können weniger präsente Konflikte thematisiert werden?
- Wie können Jugendliche in Bezug auf ihren Medienkonsum gestärkt werden?
Referentin:
Christina Gunsch, lic.phil.
Leitende Psychologin
Fachleitung Spezialsprechstunde Psychotraumatologie KJPP
