1925
DIE ZÜRCHER JUGEND DER 1920ER-JAHRE

Die Phase zwischen Kind und Erwachsenensein – die Jugend – kam als Begriff im Laufe der Industrialisierung auf. Der Fokus der Erziehung lag darauf, den jungen Menschen den richtigen Weg ins Erwachsenenleben zu ebnen. Während einst die Bauern und Hirten ihre harte körperliche Arbeit draussen verrichteten und ihre Freizeit mit Ruhe genossen, zogen die Menschen später in Städte und ihr Bewegungsraum verminderte sich. In der Freizeit traf man sich in Beizen oder ging ins Kino – der Amüsierbetrieb entstand.

Eine erste Gegenströmung zeichnete sich bei den Jungen anfangs des 20. Jahrhunderts ab, als sich die «Wandervögel» formierten und die Natur wieder für sich entdeckten. Weitere Jugendorganisationen wie der Schweizer Pfadfinderbund zogen nach, um sich der Freizeitgestaltung von jungen Menschen zu widmen. Mit der Gründung im Jahr 1925 der Vereinigung Ferien und Freizeit für Jugendliche (VFF), entstand eine Organisation, die sich für das Recht auf Ferien von Lehrlingen und die Möglichkeit von Freizeitbeschäftigungen für Jugendliche einsetzte. Sie organisierte Skikurse und ermöglichte mit Feriengeld minderbemittelten Jugendlichen eine Reise. Damit war der Grundstein der Kinder- und Jugendförderung gelegt.

Ob man sich nicht über weniger Schundliteraturleser, über weniger Nachtbuben und andere «Verlorene» beklagen müsste, wenn man den jungen Leuten in vermehrtem Masse zu richtiger Freizeitbeschäftigung verhelfen würde?

Wir bauen das Schweizerjugendhaus von Otto Binder, 1939
signet-bg Created with Sketch.

QUELLEN:

  • Demokratische Jugend am Werk, ProFilm Zürich, 1939
  • Bilder aus Der Schweizer Wandervogel von Fritz Baumann, 1966